Heilende Aspekte der Ernährung
Ayurveda bietet Ernährungsratschläge zum Vorbeugen von
Die Upanischaden, die ältesten Schriften Indiens, sprechen von der Nahrung als „Brahman“, dem Göttlichen. Die Einheit allen Lebens zeigt sich im Prozess des Essens, durch den wir an der Schöpfung der materiellen Welt teilhaben.
Klar ist, dass eine richtige Ernährung alleine nicht ausreichen kann, um Krankheiten vollständig zu heilen. Eine richtige Ernährung kann jedoch helfen, Krankheiten zu lindern, und fördert Ausgeglichenheit und Wohlbefinden. Laut Ayurveda haben Nahrungsmittel eine therapeutische Wirkung, die durch eine bestimmte Art der Zubereitung mit Gewürzen und Fetten für den menschlichen Körper noch leichter verwertbar gemacht werden können.
Nach Ayurveda sollte man die eigene Ernährung im Sinne einer Langzeittherapie
verändern. Folgende Faktoren beeinflussen die Wirkung unserer Nahrung:
- die Qualität der Nahrung
- die Herkunft der Nahrung
- die Art der Zubereitung
- die Kombination von Lebensmitteln und Speisen
- die Menge, die wir essen
- die Jahres- und Tageszeit
- das Bewusstsein beim Kochen
- unser Bewusstsein beim Essen
Prasadam – Spiritualisierte Speisen
Eine laktovegetarische Diät ist die ideale Ernährungsweise für Körper, Geist und Seele. Sie muss natürlich an
jede Konstitution individuell angepasst werden. Die Bhagavad-Gita empfiehlt uns unser tägliches Essen
zu spiritualisieren. Wir sollten versuchen, jede unserer Tätigkeiten in Dankbarkeit
und Liebe Gott zu weihen. Dieses Prinzip kann in allen Lebensbereichen angewandt
werden, auch in Bezug auf das Essen. Da uns Gott durch die Schöpfung die Nahrung
zur Verfügung stellt, sollten wir alles, was wir essen, zuerst dem Schöpfer mit Liebe
und Hingabe (Bhakti) darbringen. Dazu eignet sich ein kleines aufrichtiges Gebet,
ein Mantra oder entsprechende Weihrituale, die man in jeder Religion finden kann.
Die Wirkungen der sechs Geschmacksrichtungen
Nach Ayurveda gibt es sechs verschiedene Geschmacksrichtungen, die,
im Übermaß genossen, die Doshas verstärken oder schwächen können.
Süss (madhura)
Getreide, Süßkartoffeln, Kürbis, Wurzelgemüse, Honig, Zuckerarten, frische reife
Früchte, Trockenfrüchte, Süßungsmittel, Milch, Butter, Ghee
Sauer (amla)
Zitrusfrüchte, Joghurt, Essig, Tamarinde, Tomaten, Sauerampfer, fermentiertes
Gemüse wie z. B. Sauerkraut
Salzig (lavana)
Meersalz, Steinsalz und schwarzes Salz
scharf (katu)
Chili, Paprika, Pfeffer, Ingwer, frische Kräuter, Senf, Kresse, Kren
Bitter (tikta)
Grünes Gemüse und Blattgemüse, Salat, Kohl, Kraut, Karfiol, Kohlsprossen, Gewürze
wie Kurkuma und Bockshornklee, Kräuter, Artischocken, Spargel, Karela (Bittergur-
ke), Wermut
Herb, zusammenziehend oder adstringierend (kashai)
Joghurt, Beeren, Bohnen, Erbsen und Linsen, pektinreiche Früchte wie Äpfel, Quit-
ten und Birnen, Granatapfel, Auberginen, Johannisbrot oder Carob, Kuzu
Süß, sauer und salzig erhöhen Kapha und reduzieren Vata.
Sauer, salzig und scharf erhöhen Pitta.
Süß, bitter und herb beruhigen Pitta.
Scharf, bitter und herb reduzieren Kapha und erhöhen Vata.